Gedenkveranstaltung anlässlich des 100. Todestags Walther Rathenaus am 25. Juni 2022 am Familiengrab auf dem Waldfriedhof Oberschöneweide

von Jürgen Bosenius

„Demokratie ist eine Aufgabe, kein Zustand“ – Superintendent Hans-Georg Furian gedenkt der Ermordung Walther Rathenaus in Oberschöneweide. Foto: Jürgen Bosenius

„Demokratie ist eine Aufgabe, kein Zustand“ – Superintendent Hans-Georg Furian gedenkt der Ermordung Walther Rathenaus in Oberschöneweide

Anlässlich des 100. Todestags Walther Rathenaus hat am 25. Juni 2022 am Familiengrab auf dem Waldfriedhof Oberschöneweide im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick eine Gedenkveranstaltung der Walther Rathenau-Gesellschaft und des Bezirksamts Treptow-Köpenick stattgefunden.

Oliver Igel, Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick, und Reinhard Schmook von der Walther Rathenau-Gesellschaft machten zu Beginn der Gedenkveranstaltung, an der mehr als 50 Personen teilnahmen, die Bedeutung der Familie Rathenau für den Bezirk Treptow-Köpenick deutlich und sie erinnerten an die Geschichte des Familiengrabes auf dem Waldfriedhof Oberschöneweide.

In seiner Kurzansprache ging Hans-Georg Furian, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Berlin Süd-Ost, auf die Bedeutung Walther Rathenaus für unser demokratisches Selbstverständnis in der Gegenwart ein:

„Demokratie ist eine Aufgabe, kein Zustand. Sie fordert uns und ist nicht selbstverständlich.

Dass es vor über dreißig Jahren in der DDR eine solche Wende gab, wie sie abgelaufen ist, und dann unsere heutige demokratische Ordnung entstand, dafür gab es verschiedene Verantwortliche, auch Christen und ihre Kirchen haben dazu gehört. Weil wir damals dem DDR-System – mit anderen – ein Ende gemacht haben, deshalb, so meinen wir, sind wir nun auch mitverantwortlich, was heute daraus wird. Da ist uns Walter Rathenau eine Erinnerung mit Verpflichtungscharakter.

Walther Rathenau war, wie einer seiner Biographen schreibt, ein ‚Repräsentant der Ambivalenzen einer ganzen Epoche‘. Auch, wenn man auf vorschnelle Aktualisierungen verzichtet, sondern ihn in seine Situation stellt, so spricht sein Leben dennoch zu uns. Auch wir leben in einer Welt der Gegensätze. Wir fragen uns z.B.: wie viel Nationalstaat ist nötig, um der sozialen Sicherungssysteme willen, oder um den Menschen ein Gefühl für Heimat zu geben und wie viel Globalisierung ist möglich, um den Problemen gerecht werden zu können, die nur gemeinsam gelöst werden können. Vielleicht lässt sich in einer abgewandelten Wendung im Sinne von Rathenau sagen: Mehr Europa wagen. Wie nötig das ist zeigen auch die jüngsten Ereignisse in der Ukraine.“

Das musikalische Rahmenprogramm gestaltete der Posaunenchor des Ev. Kirchenkreises Berlin Süd-Ost unter Leitung des Bläserbeauftragten Jürgen Hahn – am Sousafon unterstützt von Mathias Grabisch.

Impressionen

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