SEID DOCH LAUT: Ortsspezifisches Theaterstück in der ehemaligen Stasi-Zentrale Berlin über die DDR-Oppositionsgruppe „Frauen für den Frieden“ am 2./3./9./10./11. Dezember 2022 um 19.30 Uhr

von Jürgen Bosenius

SEID DOCH LAUT: Ortsspezifisches Theaterstück in der ehemaligen Stasi-Zentrale Berlin über die DDR-Oppositionsgruppe „Frauen für den Frieden“ am 2./3./9./10./11. Dezember 2022 um 19.30 Uhr

SEID DOCH LAUT

Ortsspezifisches Theaterstück in der ehemaligen Stasi-Zentrale Berlin über die DDR-Oppositionsgruppe „Frauen für den Frieden“ am 2./3./9./10./11. Dezember 2022 um 19.30 Uhr

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Die Evangelische Kirche war in den 80er Jahren ein bedeutender Ort für die Friedensbewegung in der DDR. Sie bot einen Raum der Freiheit, ein Feld für freie Diskussionen, für Kunst und Kultur sowie für Demokratie. So auch den „Frauen für den Frieden“, die auf den Friedenswerkstätten an der Erlöserkirche einen eigenen Stand hatten und in der Auferstehungskirche nach der Freilassung von Bärbel Bohley und Ulrike Poppe im Mai 1984 das erste Politische Nachtgebet der „Frauen für den Frieden“ veranstalten konnten, zu dem ca. 400 Menschen kamen. Im Zentrum stand ein besonderes Fürbittengebet, bei dem Teilnehmerinnen öffentlich Klagen über politische und gesellschaftliche Zustände vortrugen.

An Erich Honecker hatten die Friedensfrauen 1982 eine Eingabe gegen das neue Wehrdienstgesetz geschickt, das auch Frauen zum Dienst an der Waffe zwingen sollte. Wegen ihrer Kritik an dem DDR-System wurden sie vom MfS als staatsfeindlich eingestuft, überwacht und kontrolliert. Trotzdem gründeten sich in 17 Städten eigenständige Frauengruppen, die sich vernetzten und mit eindrucksvollen Protestaktionen die Öffentlichkeit suchten. Es war die Verantwortung für ihre Kinder; die Sehnsucht nach Frieden unter der ständigen Bedrohung durch die globale militärische Aufrüstung; die Angst vor der nuklearen Katastrophe und der Umweltverschmutzung – Bedrohungen, die aktueller denn je sind – was sie zum Handeln brachte.

Die Schauspielerin Alexandra Finder, in Lichtenberg geboren und aufgewachsen, möchte mit ihrem neuen Theaterstück SEID DOCH LAUT dieser bisher viel zu wenig beachteten Oppositionsgruppe Sichtbarkeit verleihen. Basierend auf den Erinnerungen der Friedensfrauen setzt sie gemeinsam mit der Regisseurin Nancy Biniadaki der Geschichtserzählung eine andere Perspektive entgegen und zeigt wie Frauen sich mobilisierten, Dinge wagten und taten. Fünf in der DDR geborene Schauspielerinnen und eine Musikerin bewegen sich in einer emotionalen Site-Specific (ortsspezifischen) Performance am Ort der Repression auf der Grenze zwischen persönlicher und historischer Realität. Die Erinnerung an diese Frauen, ihren Mut und ihr Engagement wirft ein Schlaglicht auf die Gegenwart. Am 40. Jahrestag der „Frauen für den Frieden“ wird die ehemalige Stasi-Zentrale zum Podium demokratischen Austauschs.

Wann: Premiere am 02.12.2022 19.30 Uhr

Weitere Vorstellungen: 03.12. und 09./10./11.12.2022 jeweils um 19.30 Uhr

Wo: Ehemalige Stasi-Zentrale – Campus für Demokratie – Haus 22, Ruschestr. 103 10365 Berlin

Tickets unter: https://seiddochlaut.de

Gefördert durch: Hauptstadtkulturfonds, LOTTO-Stiftung Berlin, Bezirksamt Lichtenberg von Berlin aus Mitteln des Bezirkskulturfonds, Stiftung Frauen in Europa/TuWas-Stiftung für Gemeinsinn, Friedrich Stiftung

In Kooperation mit dem BArch und der Robert-Havemann-Gesellschaft (gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) und den Aufbau-Verlagen.

SEID DOCH LAUT: Ortsspezifisches Theaterstück in der ehemaligen Stasi-Zentrale Berlin über die DDR-Oppositionsgruppe „Frauen für den Frieden“ am 2./3./9./10./11. Dezember 2022 um 19.30 Uhr

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