Bachkantate im Gottesdienst – Abschluss am 18. November 2018 in der Erlöserkirche Rummelsburg – Gottesdienstreihe des Ev. Kirchenkreises Lichtenberg-Oberspree

von Ev. Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree

Bachkantate im Gottesdienst – Gottesdienstreihe des Evangelischen Kirchenkreises Berlin Lichtenberg-Oberspree

Von September bis November 2018 haben wir wieder in die Erlöserkirche Rummelsburg zur Reihe „Bachkantate im Gottesdienst“ eingeladen. Den Abschluss bildet der Gottesdienst am Sonntag, 18. November 2018, mit der Kantate "Wer nun den lieben Gott lässt walten" (BWV 93).

Diese Reihe des Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree verfolgt das Ziel, Bachkantaten wieder verstärkt in Gottesdiensten statt in Konzerten aufzuführen. Kantoren des Kirchenkreises Lichtenberg-Oberspree werden die musikalische Leitung der drei Abendgottesdienste in Händen halten.

Den Programmflyer können Sie hier herunterladen.

Sonntag, 18. November 2018, 18 Uhr
Kantate BWV 93 „Wer nur den lieben Gott lässt walten“
Kantorei Karlshorst; Junges Bach Ensemble
Sopran: Barbara Berg; Alt: Irene Schneider; Tenor: Volker Arndt; Bass: Sebastian Bluth
Orgel: Sebastian Glöckner
Leitung: Cornelia Ewald
Predigt und Liturgie: Pfrn. Sapna Joshi

Die Choralkantate „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ ist zum 5. Sonntag nach Trinitatis 1724 entstanden. Ihr liegt der Text des Chorals von Georg Neumark (1641) zugrunde. Den Anlass zur Verwendung dieses Liedes bildet der im Gottesdienst verlesene Evangelientext: Petrus hat in der ganzen Nacht nichts gefangen, wirft aber auf Jesu Rat die Netze nochmals aus und fängt eine solch große Menge Fische, dass die Netze sie kaum halten können. Das Lied unterstreicht die Botschaft, dass der Mensch sich auf Gottes Walten verlassen kann. Im Eingangschor verbindet sich ein aus zwei Oboen, Streichern und Continuo bestehender Orchestersatz mit Choreinwürfen, die versweise die erste Choralstrophe durchführen. Besonders koloraturreiche Imitationen prägen diesen festlichen Auftakt. Im anmutigen Duett Nr. 4 tragen Sopran und Alt zwar den Wortlaut der Liedstrophe vor, lassen die dazugehörige Melodie jedoch nur von fern anklingen. Als eigentlicher Träger des Cantus firmus erweist sich eine aus Violinen und Viola zusammengestellte Mittelstimme, die die Liedmelodie zeilenweise als „Choral ohne Worte“ einfügt. Dieses Trio mit Choral muss im Umfeld Bachs so geschätzt worden sein, dass es später Eingang in die von Georg Schübler gedruckte Sammlung der „Sechs Choräle von verschiedener Art“ (sog. Schübler-Choräle) fand. Dass Georg Neumarks wunderbares Lied solch kunstvollen Niederklang in Bachs Werk fand, kann als großes Geschenk für die Christenheit angesehen werden.  Anselm Hartinger

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