30 Jahre Friedliche Revolution: „Konzert gegen Gewalt“ in der Erlöserkirche

von Ev. Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree

30 Jahre Friedliche Revolution: „Konzert gegen Gewalt“ in der Erlöserkirche

30 Jahre Friedliche Revolution: „Konzert gegen Gewalt“ in der Erlöserkirche

„Laut sein!“: Solidaritätsabend für Opfer von Krieg und Gewalt in Syrien und der Türkei

Mit einem Solidaritätskonzert will die Berliner SozDia-Stiftung auf die Opfer von Krieg und Gewalt in Syrien und der Türkei aufmerksam machen. Das „Konzert gegen Gewalt“ findet am Dienstag, 15. Oktober 2019, um 19 Uhr in der Berliner Erlöserkirche statt. Es bildet den Höhepunkt einer Veranstaltungsreihe, mit der die Stiftung unter dem Motto „Gemeinsam Demokratie Gestalten“ Impulse aus der Friedlichen Revolution vor 30 Jahren aufgreift. Das Konzert solle für die Nöte und Probleme von Menschen heute sensibel machen, betont der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Michael Heinisch-Kirch.

Vor genau 30 Jahren hatte in der Erlöserkirche am 15. Oktober ein Konzert gegen Gewalt staatgefunden. Dieses Konzert im Herbst 1989 war in erster Linie den politischen Gefangenen in der DDR und den Opfern von Polizeigewalt bei den Demonstrationen im Herbst 1989 gewidmet. Unter dem Motto „Rock gegen Gewalt“ hatten sich mehr als 50 Künstlerinnen und Künstler und rund 3.000 Besucherinnen und Besucher eingefunden.

Für das diesjährige Konzert gegen Gewalt in Syrien und der Türkei am 15. Oktober, zu dem in Kooperation mit der Stiftung Friedliche Revolution eingeladen wird, haben bekannte Menschenrechtler wie Peter Steudtner und Christin Lüttich ihre Teilnahme zugesagt. Steudtner war 2017 von der türkischen Polizei festgenommen und erst nach mehreren Wochen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Lüttich gehört zur Syrieninitiative „Adopt a Revolution“, die 2015 mit dem Bremer Friedenspreis ausgezeichnet worden war.

Mit dabei sind zudem bekannte Bands, die sich schon 1989 engagiert haben: die Klaus Renft Combo sowie Jürgen Ehle & André Herzberg (Pankow). Zudem spielen Johnny Randale, aber auch Künstler wie DARRON (Der Rapper ohne Namen) und der syrische Musiker Basel Alkatrib, der seit einigen Jahren in Leipzig lebt und sich dort als Oud-Spieler und Musikpädagoge einen Namen gemacht hat.

Der Stiftungsvorsitzende Heinisch-Kirch war vor 30 Jahren in der Erlösergemeinde als Sozialdiakon tätig und hatte das Soli-Konzert damals gemeinsam mit anderen vorbereitet. Auch heute, so betont er, gehe es darum, sich zu engagieren und einzumischen, um nicht die in Vergessenheit geraten zu lassen, die unter Krieg und Gewalt in ihrer Heimat leiden und die dagegen auch Widerstand leisten.

„Demokratie findet immer da statt, wo man den Blick hebt, sensibel verfolgt, was in der Umwelt passiert und wo man auch den Mund aufmacht und mit anderen darüber ins Gespräch kommt. Dafür müssen wir auch manchmal laut sein“, sagt der Stiftungsvorsitzende. Das Konzert vor 30 Jahren sei ein wunderbares Beispiel gewesen, weil Künstler die Bühne genutzt haben, um die Öffentlichkeit auf Gewalt und Unrecht in ihrem Umfeld aufmerksam zu machen. Das sei auch in unserer Zeit erforderlich, wo das, was damals erstritten wurde, wieder verloren zu gehen drohe.

Syrien und Türkei seien bewusst ausgewählt worden, weil in diesen Ländern so viel passiere, auch im Blick auf Hoffnungen, die es für die Forderungen nach demokratischen Strukturen gegeben hat. „Das hat sich schlicht zerschlagen“, beklagt er, „und zwar in beiden Ländern mit Gewalt.“ Geschehen genau vor unserer Haustür. Doch davon sei bei uns durch die EU-Abschottungspolitik nur noch wenig wahrnehmbar. Aber Gewalt und Unrecht bestünden in der Türkei und in Syrien fort. Darauf wolle das Konzert laut aufmerksam machen.

Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsplakat zum Herunterladen

Weitere Infos unter http://www.facebook.com/events/482818822586724/?active_tab=about und auf der Homepage der Berliner Sozdia-Stiftung http://www.sozdia.de/

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