Evangelische Kirchengemeinde Mühlenfließ erhält am 18. Februar 2024 das Siegel „Faire Gemeinde“
von Jürgen Bosenius
Evangelische Kirchengemeinde Mühlenfließ erhält am 18. Februar 2024 das Siegel „Faire Gemeinde“
Pressemitteilung der Ev. Kirchengemeinde Mühlenfließ
Am 18. Februar 2024 wollen wir als Kirchengemeinde Mühlenfließ zwei Gottesdienste feiern, in denen das ökumenische Siegel „Faire Gemeinde“ verliehen wird.
Dazu laden wir herzlich in zwei unserer vier Kirchen ein:
- • in die Vogelsdorfer Kirche um 9:30 Uhr und
- • in die Petruskirche Petershagen um 11 Uhr.
Für beide Gottesdiensten kommt zu uns Pfarrerin Barbara Neubert, die Leiterin des Kirchlichen Entwicklungsdienstes der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesischen Oberlausitz (EKBO) und wird neben der Siegelverleihung auch die Predigt halten.
Das ökumenische Siegel „Faire Gemeinde“ ist eine Auszeichnung vom Kirchlichen Entwicklungsdienst der EKBO, dem Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin und dem Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg.
Das Siegel wird vergeben an Kirchgemeinden und andere kirchliche Einrichtungen, die sich durch ihr Handeln und ihre Öffentlichkeitsarbeit für Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit einsetzen.
Die Kirchgemeinde Mühlenfließ hatte im vergangenen Jahr beschlossen, sich um das Siegel zu bewerben.
Vorangegangen war dem Beschluss eine längere Vorbereitungsphase, begleitet von einer Gruppe aus Gemeindemitgliedern, die zunächst an einer Bestandsaufnahme gearbeitet haben: Was tun wir schon, und woran wollen wir in verschiedenen Gruppen und Kreisen weiterarbeiten. Dabei geht es um die Bereiche bewusstes Konsumieren, nachhaltiges Wirtschaften, globale Solidarität und soziales Handeln vor Ort.
Beispielsweise nutzen wir Trinkwasser aus dem Hahn in Karaffen, kaufen Kaffee und Tee aus fairem Handel sowie Bio-Saft und Bio-Wein für das Abendmahl und erwerben Geschenke aus regionaler Produktion oder fairem Handel. Unser Gemeindebrief wird auf Recycling Papier gedruckt. Wir nutzen kein Einmalgeschirr und beziehen grünen Strom. Unser Kirchenvermögen legen wir ethisch verantwortlich an und sind Mitglied der kirchlichen Waldgemeinschaft.
Für die Öffentlichkeit laden wir zu Veranstaltungen oder Ausstellungen mit globalen, interkulturellen oder ökumenischen Themen ein.
Wichtig ist uns unsere Partnerschaft mit einem Heim für Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf auf Rhodos und Veranstaltungen zum integrieren globalen Lernen in der Kita.
Unser Besuchsdienstkreis besucht Alte und Kranke und es gibt Gottesdienste speziell für an Demenz erkrankte Menschen und ihre Angehörigen.
Aber wir wissen auch, dass wir uns auf unseren Lorbeeren nicht ausruhen können Es gibt viel mehr zu tun, als wir bisher mit unserer kleinen Kraft geschafft haben.
Unter anderem wollen wir künftig vorzugsweise vegetarisches Essen anbieten und auch im Büro schauen, wo wir durch umweltfreundlichen Bürobedarf und energiesparende Neugeräten beispielgebend werden können.
Auf kommunaler Ebene prüfen wir, ob wir unser Gemeindehaus in Petershagen an eine zentrale Wärmeversorgung anschließen können. Und um noch mehr über den Tellerrand zu schauen, wollen wir uns einer bestehenden internationalen Gemeindepartnerschaft anschließen.
Zunächst aber ist uns wichtig, dass wir uns auf dem Weg gemacht haben und dass wir uns gegenseitig ermutigen können und vielleicht sogar für andere Beispiel und Ansporn sein können.
Vieles ist möglich, wenn wir Schritt für Schritt vorgehen. Die größte Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit (14.2.-30.3.) . Viele Menschen auch außerhalb der Kirchen entdecken, wie heilsam es ist, einmal für eine überschaubare Zeit auszuprobieren, was jede und jeder eigentlich verbraucht und wie sehr uns der tägliche Überfluss ein Ballast ist, der uns von dem abhält, was wir wirklich brauchen.
Dabei ist Fasten eine Haltung, die sich nicht nur auf das Essen beziehen muss, sondern auf alle als Ballast empfundenen Alltagsgewohnheiten und so gibt es seit einigen Jahren die Bewegung des Klimafastens (klimafasten.de)
Unter der Maxime „gut leben, statt viel haben“ gilt es unseren Konsum und Energieverbrauch zu überdenken, die planetaren Grenzen zu akzeptieren sowie Genuss und Lebensfreude neu zu definieren.
Im Namen der Gruppe „Faire Gemeinde“ und des Gemeindekirchenrates
Burkhard Paetzold
Petershagen, 12. Februar 2024