Kirche ,,Zur frohen Botschaft“ Karlshorst, Chorkonzert zum 80. Jahrestag des Kriegsendes, 18. Mai 2025, 17 Uhr, Wie liegt die Stadt so wüst, Werke von Bach, Mendelssohn-Bartholdy u.a., Studiochor Karlshorst, Leitung: KMD Cornelia Ewald
von Jürgen Bosenius

Kirche ,,Zur frohen Botschaft“ Karlshorst, Chorkonzert zum 80. Jahrestag des Kriegsendes, Sonntag, 18. Mai 2025, 17 Uhr, Wie liegt die Stadt so wüst, Werke von Bach, Mendelssohn-Bartholdy, Mauersberger u.a., Studiochor Karlshorst, Leitung: KMD Cornelia Ewald
Das Chorkonzert am 18. Mai 25 steht im Zeichen des Gedenkens an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren. Im Mittelpunkt des Konzerts erklingt die Motette: Wie liegt die Stadt so wüst von Rudolf Mauersberger, der von 1930 an bis zu seinem Tod Kreuzkantor in Dresden war. Die Motette ist Teil von Mauersbergers Zyklus Dresden, traditionell wird sie vor dem Dresdner Requiem aufgeführt.
Rudolf Mauersberger floh nach der Zerstörung Dresdens in seinen Heimatort Mauersberg im Erzgebirge. Am Karfreitag 1945 las er dort in der Bibel und stieß auf Texte aus den Klageliedern Jeremias. Er wählte aus den fünf Kapiteln Sätze aus, die er in drei Abschnitte teilte. Im ersten Teil werden Elend und Not der Stadt geschildert. Die viermalige Frage „Warum“ eröffnet den zweiten Teil, in der die Fassungslosigkeit und die Bitte um Erbarmen geschildert werden. Im dritten Teil erflehen die Menschen Gottes Anteilnahme am Elend.
Das Autograph der Motette stammt vom Karsamstag (31. März) 1945. Am 4. August 1945 wurde sie in der ersten Vesper des Dresdener Kreuzchores nach dem Krieg in der ausgebrannten Kreuzkirche uraufgeführt. Bis heute ist die Motette eines der Werke, die das Elend des Krieges emotional sehr bewegend schildern und die Zuhörer und Mitwirkenden tief treffen. Dies trifft auch für ein weiteres Stück aus dem Programm des Konzerts zu. In der Motette „Die starren Augen der Kinder“ mit einem Text von Pauli Salonen und der Musik von Toivo Kärki, wird das Leid der Kinder im Krieg besonders dringlich thematisiert. Dem unendlichen Leid, das die Folge aller Kriege ist und das über Generationen im Leben von Menschen bestehen bleibt, wird die Bitte um Gottes Beistand mit den Worten aus Henry Purcells Motette: Hear my prayer beigestellt. Die inhaltlich schweren Werke werden eingebettet in tröstliche Musik von Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Der Studiochor Karlshorst widmet sich der Aufführung anspruchsvoller Chormusik. So werden z.B. verschiedene Bachkantaten oder das Magnificat von Bach beim jährlichen Bachprojekt in Karlshorst zu Gehör gebracht. Tradition ist inzwischen die Präsentation des Bach'schen Weihnachtsoratoriums mit dem Saxophonquartett clair obscur im Ballhaus Berlin und in der Dorfkriche Alt-Fiedrichsfelde. Der Chor erarbeitet außerdem jährlich ein Programm mit Literatur für Chor a cappella.
Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei, um Spenden wird gebeten.
KMD Cornelia Ewald