#RefugeeRoom vom 13. bis 22. November vor dem Gemeindezentrum Marzahn-Nord
von Ev. Kirchenkreis Berlin Süd-Ost

#RefugeeRoom vom 13. bis 22. November vor dem Gemeindezentrum Marzahn-Nord
Im Kaskelkiez hatte der #RefugeeRoom bereits im Herbst 2023 Menschen ins Gespräch und zum Nachdenken gebracht. Es lohnt sich, den Bericht der SozDia Stiftung Berlin zu lesen https://sozdia.de/profil/arbeit-mit-gefluechteten/aktuelles/refugee-room-bringt-menschen-im-kaskelkiez-zum-nachdenken-3
Vom 13. bis 22. November 2023 steht der #Refugee-Raum vor dem Gemeindezentrum Marzahn-Nord: Juliane Witt, Stadträtin für Soziales und Bürgerdienste im Stadtbezirk Marzahn Hellersdorf, betonte in ihrem Grußwort zur Eröffnung am 13. November, dass viele Dienstleistungen in unserer Stadt ohne Menschen, die zu uns kommen, gar nicht realisierbar wären. Pfarrerin Dagmar Apel vom Berliner Missionswerk, auch Pfarrerin für Integration und Migration unserer Landeskirche, wies auf die Notwendigkeit des Kirchenasyls hin und dankte den Gemeinden und Kirchenkreisen, die sich dabei direkt oder finanziell beteiligen.
Superintendent Hans-Georg Furian dankte den Anwesenden, „dass Sie gekommen sind zur Eröffnung eines Raumes, der uns auf ein Thema hinweist, dass in vieler Munde ist, nämlich Flüchtlinge. Warum ist es nötig sich mit diesem Thema zu befassen? Weil wir in Sachen Flüchtlinge einen Klimawandel hinbekommen müssen. Um dazu einen kleinen Beitrag zu leisten haben wir diesen Begegnungsraum geschaffen. Hier kann man Fluchtgeschichten hören und sich mit dem Thema Flucht befassen. Das Thema ist nämlich weiter als viele meinen. Schließlich sind etliche der Generation meiner Großeltern auch Flüchtlinge gewesen, nämlich aus den ehem. deutschen Ostgebieten, und das gilt auch für die Russlanddeutschen, von denen nicht wenige hier leben. Hier einen positiven Ansatz zu finden ist nötig. (…) Warum beschäftigen wir uns als Christen mit dem Thema? Zunächst, weil es in der Bibel viele Geschichten von Flüchtlingen gibt: das Volk Israel flieht aus Ägypten und Jesus flieht – als Kind mit seinen Eltern – nach Ägypten. Aber daneben gibt es noch einen anderen und viel wichtigeren Grund. Weil für die Bibel jeder Mensch Ebenbild Gottes ist. Das bedeutet auch etwas: jeder Mensch gehört Gott. Er ist sich selbst entzogen – aber auch anderen Menschen. Ein Mensch ist kein Gegenstand. Er ist kein Mittel zu einem Zweck. All das fasst das Wort Würde zusammen. Jeder Mensch hat eine Würde. Er repräsentiert ein Geheimnis: nämlich dass Gott ihn gewollt hat.
Menschen schiebt man nicht ab wie einen Koffer
Und darum schiebt man Menschen nicht ab, wie einen Koffer. Darum lässt man sie nicht im Mittelmeer ertrinken, in dem man die bestraft, die als Seenotretter tätig werden, weil die Staaten als eigentlich Zuständige nichts tun. Darum baut man keine Mauer um Europa, in der irrigen Hoffnung die Klimaflüchtlinge, die im eigenen Land nicht mehr leben können, die vor Krieg in ihrem Land Fliehenden und die, die keine Zukunftsmöglichkeiten bei sich sehen, in der irrigen Hoffnung, diese Leute stoppen zu können. (…) Weil wir glauben, dass sich in jedem Menschen ein Stück weit Gott selbst zu erkennen gibt, kann kein Mensch so behandelt werden, wie ein Gegenstand, vielmehr hat jeder seine Würde. Darum hat er auch Rechte. (…) Diese Flüchtlingsraum möchte ein sichtbarer Anstoß und Hinweis sein: hier kann man reden; wenn man denn reden und nicht bloß schreien und schimpfen möchte. Ich danke der evang. Kirchengemeinde Marzahn-Nord, dass sie dem Projekt hier einen Ort gegeben hat.“
Sind Sie an dem Thema interessiert? Dann wenden Sie sich bitte an die Migrationspfarrerin Carmen Khan. Sie ist per E-Mail zu erreichen unter carmen.khan@gemeinsam.ekbo.de, mobil unter 015770888643, gerne per WhatsApp.